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Klinikum Aschaffenburg-Alzenau

 

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Positives Echo im Krankenhauszweckverband auf Jahresabschluss 2014. Träger gleichen Negativergebnis aus.

Pressemitteilung zum Abschluss des Wirtschaftsjahres 2014

Die insgesamt schwierige Situation im Krankenhausbereich spiegelt auch der Jahresabschluss 2014 des Klinikums Aschaffenburg. Zweckverbands-vorsitzender Landrat Dr. Ulrich Reuter und Klinikgeschäftsleiterin Katrin Reiser bewerteten den Jahresabschluss dennoch positiv, da er deutlich besser ausfiel, als die Prognose erwarten ließ. Ohne Gegenstimme beschlossen die Verbandsräte, dass die Träger, Stadt und Landkreis Aschaffenburg, das Ergebnis ausgleichen.

Annähernd 50 Prozent der bayerischen Krankenhäuser schreiben, wie bereits in den Vorjahren, rote Zahlen. Auch für das Klinikum ergab sich für 2014 ein Negativergebnis von 1,1 Millionen Euro bei einer Gesamtbilanz von 126,5 Millionen Euro. „Das ist ein Struktur-Thema, die Lage wird künftig nicht einfacher“, sagte Klinikgeschäftsleiterin Katrin Reiser.

Mit genau 32.297 stationären Fällen im Jahr 2014 wurden im Klinikum 1510 Patienten mehr behandelt als in 2013; vor allem im zweiten Halbjahr verlief die Leistungsentwicklung positiv. Gleichzeitig verkürzte sich die durchschnittliche Verweildauer um einen halben Tag auf 6,4 Tage.

Aufgrund der höheren Patientenzahl ist die Zahl der Case-Mix-Punkte erneut gestiegen; der Case-Mix-Index, der über die Schwere der behandelten Erkrankungen Auskunft gibt, dagegen ging leicht zurück.

 

Im Ergebnis verbesserten sich die Erlöse aus den stationären Behandlungen um 5,3 Millionen Euro. Das geht auf gestiegene Patientenzahl und auf die Erhöhung des Landesbasisfallwertes zurück. Doch mehr Patienten bedeuten nicht automatisch mehr Geld.

So stehen den Mehrerlösen höhere Ausgaben gegenüber. Allein das Personalbudget wuchs um gut 5,1 Millionen Euro. Dahinter verbergen sich Kosten für Tarifsteigerungen von rund 3 Millionen Euro. Zudem wurde mehr Personal eingestellt, denn mehr Patienten und strukturelle Veränderungen, etwa in den Intensiv- und IMC-Stationen, verlangen mehr Personal. Die Sachkostensteigerung nur beim medizinischen Bedarf belief sich  auf 1,8 Millionen  Euro.

Anschließend skizzierte Geschäftsleiterin Katrin Reiser die Herausforderungen des Krankenhausmarktes. Die duale Krankenhausfinanzierung sieht die Übernahme von Investitionen durch Bund und Länder vor, Betriebskosten werden über die Krankenkassen abgedeckt. Weil die Gelder der öffentlichen Hand zur Deckung des nötigen Investitionsbedarfs nicht ausreichen, griffen Krankenhäuser zunehmend auf Eigenmittel zurück. Das Klinikum belaste das mit 1,5 Millionen Euro aufgrund von Abschreibungen und Zinsen. Weitere Kostensteigerungen seien über Tariferhöhungen, Inflation, medizinischen Fortschritt  und Auswirkungen einer älter werdenden Bevölkerung zu erwarten. Reiser: „Mehr Geld aber kommt nicht ins System.“ Auch das neue Krankenhausstrukturgesetz sehe keine Lösung für die bereits vorhandene Unterdeckung der Betriebskosten vor.

„Die Kostenschere wird auch im Klinikum künftig weiter auseinandergehen“, fasste Reiser zusammen. Dem Engagement der Klinik-Mitarbeiter und der Führungskräfte sei es zu verdanken, dass angesichts dieser Entwicklungen in 2014 ein vertretbares Ergebnis erzielt worden sein. 

Zweckverbandsvorsitzender Dr. Ulrich Reuter sah in der Steigerung der Patientenzahl wie im finanziellen Ergebnis die Leistungsfähigkeit des Hauses bestätigt.

Auf den Bericht der Wirtschaftsprüferin Bettina Schilling und die Einschätzung des Rechnungsprüfungsausschusses durch Verbandsrat Helmut Winter folgte die Diskussion. Auch die Zweckverbandsräte schlossen sich der positiven Einschätzung durch ZV-Vorsitzenden und Geschäftsleitung an.  In der Folge billigten sie den Jahresabschluss des Klinikums Aschaffenburg für das Jahr 2014.  Sie sprachen der Geschäftsleitung das Vertrauen aus und beschlossen die Übernahme des Defizites durch den Träger – alles einstimmig.

lh