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Klinikum Aschaffenburg-Alzenau

 

Neurochirurgie_Chefarzt

Chefarzt

Professor Dr. med. Giles Hamilton Vince

Tel.: 06021 32-4401

Patientenauskunft

Telefon: 06021 32-0

Sekretariat

Melina Bergmann
Telefon: 06021 32-4401
Fax: 06021 32-4402
neurochirurgie@klinikum-ab-alz.de

Bürozeiten

Montag bis Donnerstag
7:30 bis 11:30 Uhr, 12:30 - 15:30 Uhr

Freitag
7:30 bis 13 Uhr 

Leistungsspektrum

Die Neurochirurgische Klinik bietet das gesamte Spektrum der Neurochirurgie an. Es umfasst die Erkennung und operative Behandlung von Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen des zentralen Nervensystems und seiner Hüllen, des peripheren und vegetativen Nervensystems sowie die entsprechenden Voruntersuchungen, die konservativen, also erhaltenden Behandlungsverfahren und die postoperative Rehabilitation. Die Behandlung findet unter stationären Bedingungen auf der Neurochirurgischen Allgemeinstation sowie - je nach Schwere und Besonderheit des Krankheitsbildes - auf der Neurochirurgisch-Neurologischen Intensivstation statt. Kleinere Eingriffe (z. B. Facettenblockaden, periradikuläre Therapie) werden auch ambulant vorgenommen.
Im Folgenden erhalten Sie weitere Informationen:

Erkrankungen des Gehirns

Tumoren des Gehirns, seiner Hüllen und des Schädels einschließlich der Schädelbasis

Bei der Behandlung von Tumoren decken wir das gesamte Spektrum der Chirurgie ab, von hirneigenen Tumoren und Metastasen bis zu Tumoren der Hirnhäute. Die Behandlung erfolgt ausschließlich in mikrochirurgischer Technik mit hochwertigen Operationsmikroskopen. Zur Lokalisation bestimmter Tumoren kann die Neuronavigation eingesetzt werden. Die postoperative Überwachung erfolgt auf einer eigenen neurochirurgisch-neurologisch ausgerichteten Intensivstation. Die neurochirurgische Operation ist eingebettet in Behandlungskonzepte, die gegebenenfalls eine Nachbehandlung in Form einer Bestrahlung und/oder Chemotherapie vorsehen. Sie erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Praxis für Strahlentherapie und mit der Onkologie im Hause.

Zirkulationsstörungen des Nervenwassers (Hydrocephalus/Wasserkopf)

Eine Behandlung des Hydrocephalus mit Medikamenten ist nicht möglich. Falls die Ursachen nicht direkt operativ angegangen werden können (Verlegung der Liquorabflusswege, z. B. durch Tumoren oder Blutungen), muss ein künstlicher Abfluss des Liquors (Nervenwasser) in ein anderes Organsystem geschaffen werden (sogenannte Shunt-OP). Am gebräuchlichsten ist die Ableitung in die Bauchhöhle oder in den rechten Herzvorhof. Dies geschieht durch ein dünnes Schlauchsystem. Es enthält ein Ventil, das erst ab einem bestimmten Öffnungsdruck den Liquor ableitet. Viele der zwischenzeitlich verwendeten Ventile sind so weit entwickelt, dass sie auch nach der Operation elektronisch programmiert werden können; so lässt sich der Öffnungsdruck den aktuellen Bedürfnissen anpassen. Die Ventile verfügen in der Regel über eine Kammer, die es erlaubt, zu Untersuchungen Liquor zu punktieren bzw. die Durchgängigkeit des Schlauchsystems zu überprüfen. Sowohl die Diagnostik, als auch die operative Therapie und ambulante Nachsorge werden in unserer Klinik durchgeführt.

Hydrocephalus - Ursachen

Hinter dem Symptom Hydrocephalus - zu deutsch "Wasserkopf" - verbergen sich eine Reihe von Krankheitsbildern, die alle mit einem Mehr an Liquor (Hirn- oder Nervenwasser) und einer Erweiterung der Hirnkammern auf Kosten der Hirnsubstanz einhergehen.
Ihnen liegt entweder eine Störung der Produktion, Zirkulation und/oder Regeneration des Liquors zugrunde. Dieser wird in den Hirnkammern produziert und fließt über komplizierte Wege nach außen an die Hirnoberfläche ab, wo er wieder aufgenommen wird.
Der Hydrocephalus kann angeboren sein (ca. 6 Fälle bei 1000 Geburten) oder er kann als Folge von Entzündungen, Blutungen, Schädel-Hirn-Verletzungen, Infarkten oder Tumoren auftreten.
Beim Neugeborenen gibt der wachsende Schädelknochen dem gesteigerten Druck nach. Der Kopfumfang nimmt zu. Ist das Kopfwachstum abgeschlossen, treten die klassischen Zeichen der Hirndrucksteigerung auf: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen.
Bei länger bestehendem Hydrocephalus kann es zu geistigen Entwicklungsstörungen kommen.
Bei der Sonderform des chronischen Erwachsenenhydrocephalus (sog. "Normaldruckhydrozephalus") sind die klassischen Symptome Hirnleistungsstörung, Gangstörung und Harninkontinenz, was häufig diagnostisch große Schwierigkeiten in der Abgrenzung zu anderen neurologischen Erkrankungen (z.B. Parkinson-Syndrom oder Alzheimer-Krankheit) bereitet.

Schädel-Hirn-Verletzungen und angeborene Fehlbildungen von Schädel und/oder Gehirn

Zur operativen Primärversorgung der Schädelhirntraumata stehen alle nach internationalen Standards gebräuchlichen Mittel zur Verfügung. Die postoperative Betreuung schließt verschiedene Verfahren zur Hirndruckmessung und -therapie auf unserer Intensivstation ein.

Arterielle und venöse Gefäßfehlbildungen des Gehirns und seiner Hüllen und operativ zu behandelnde Durchblutungsstörungen

Sie können angeboren oder erworben sein, etwa durch Verletzungen oder Schlaganfälle.

Erkrankungen der Wirbelsäule

Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen mit Kompression von Rückenmark und/oder Nerven

Neben der mikrochirurgischen Versorgung von Bandscheibenvorfällen an der gesamten Wirbelsäule, können an der Lendenwirbelsäule sowohl lasergestützte als auch endoskopisch gestützte Verfahren angeboten werden.
Bei Wirbelkanalverengungen (Spinalkanalstenosen) kommen einseitige Fensterungen, unilaterale beidseitige Dekompressionen (over the top) und gegebenenfalls Versteifungsoperationen (Spondylodesen) mit und ohne Fixateur interne zur Anwendung.
An der Halswirbelsäule reichen die Verfahren von der Uncoforaminotomie über die dorsale Foraminotomie (Frykholm-Operation) bis zur ventralen Diskektomie (Bandscheibenentfernung) und ggf. Korporektomie (Wirbelkörperentfernung) mit Einsetzen einer Beilagscheibe aus Kunststoff oder Titan und ggf. Verplattung.
Bei den seltenen thorakalen Bandscheibenvorfällen können auch transthorakale Eingriffe durchgeführt werden.

Tumoren und (Gefäß-)Anomalien des Rückenmarks, der Nervenwurzeln und ihrer Hüllen

In unserer Klinik behandeln wir alle spinalen Tumorarten, die nicht die knöcherne Wirbelsäule betreffen. Knöcherne tumoröse Prozesse werden in der hiesigen unfallchirurgischen Klinik behandelt.

Pädiatrische Neurochirurgie

Die Therapie neurochirurgisch zu behandelnder Kindererkrankungen oder Fehlbildungen obliegt der pädiatrischen Neurochirurgie, einer Unterspezialität der Neurochirurgie. Einerseits handelt es sich hier um spezifische Krankheitsbilder, andererseits ist ein spezieller kindgerechter Umgang erforderlich. Typische kinderneurochirurgische Erkrankungen sind angeborene Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen des Nervensystems.

Kindliche Hirntumoren

Kinder können genauso wie Erwachsene an einem Hirntumor erkranken. Die kindlichen Tumore unterscheiden sich bei Lokalisation und Pathologie vom Erwachsenenalter. Die neurochirurgische Behandlung ist jedoch identisch. Nur bei Kindern unter drei Jahren ist das perioperative Management unterschiedlich. Gefäßerkrankungen sind im Kindesalter eher selten.

Angeborene Fehlbildungen

Craniostenosen: Hierbei sind eine oder mehrere Schädelnähte verschlossen. Daraus resultiert eine entsprechende abnormale Schädelkonfiguration und gegebenenfalls ein erhöhter intrakranieller Druck.

Arachnoidalzysten: Es handelt sich um Liquoransammlungen zwischen den arachnoidalen Blättern, so dass sich eine Zyste entwickelt. Diese kann einerseits frei mit den umliegenden liquorführenden Räumen kommunizieren, andererseits aber auch raumfordernd wirken.

Entwicklungsstörungen des Nervensystems

Spina bifida: Diese Entwicklungsstörung der Wirbelsäule und des Spinalkanals stellt die häufigste angeborene Störung in der pädiatrischen Neurochirurgie dar. Mehrere Formen mit entsprechend unterschiedlichen neurologischen Ausfällen können vorkommen. Bei der Spina bifida occulta (occulte spinale Dysraphie) fehlt der Processus spinosus eines oder mehrerer lumbaler Wirbel. Die darüberliegende Haut ist intakt. Der neurologische Untersuchungsbefund ist normal. Dennoch ist die Kombination mit verborgenen spinalen Abnormalitäten wie Epidermoiden oder Dermoiden, Lipomen oder Diastematomyelie (gespaltenes Rückenmark) oder einem verdicktem Filum terminale und dem assoziierten Tethered Cord (Aszensionshemmung) möglich.

Die Meningocele und Meningomyelocele (Offener Rücken) ist erkennbar als dorsale Masse, die in der Mittellinie liegt und mit Haut oder einer Membran überdeckt ist. Sie enthält Liquor und Dura (Meningocele) bzw. zusätzlich die unentwickelte neurale Platte (Meningomyelocele). Die neurologischen Ausfallserscheinungen sind abhängig von der Höhe und der Ausdehnung des Defektes.

Bei der Lipocele ist der Hohlraum mit Fett ausgefüllt. Das Lipom kann extradural oder intradural lokalisiert sein oder beide Bereiche betreffen, auch das Myelon kann vom Fettgewebe infiltriert sein.

Die Encephalocele stellt einen Defekt des Verschlusses der Schädeldecke mit Protrusion von Hirngewebe dar.

Bei der Arnold-Chiari-Malformation handelt es sich um eine congenitale Fehlbildung, die mit Einsenkung von cerebellären Strukturen in das Hinterhauptsloch einhergeht. Syringomyelie (mit Liquor gefüllte Höhlenbildung im Rückenmark) und Hydrocephalus (Erweiterung des Ventrikelsystems mit intrakranieller Druckerhöhung) können assoziiert vorkommen. Diese Fehlbildungen kommen bei 90% der Kinder mit Meningo(myelo)cele vor.

Die Dandy-Walker-Malformation stellt eine Entwicklungsstörung mit Hypoplasie des Kleinhirnwurms und der medialen Aspekte der zerebellären Hemispheren dar. Der 4. Ventrikel wirkt hierbei als eine große Zyste. Die Dandy-Walker-Malformation ist häufig mit einem Hydrocephalus assoziiert. Auch andere Abnormalitäten wie die Balkenagenesie können begleitend vorkommen

Schmerzbehandlung

Wir behandeln zentrale und periphere Schmerzen: Die Therapie umfasst Trigeminus-Thermoläsionen und Nervendekompressionen im Kleinhirnbrückenwinkelbereich sowie das Implantieren von Analgetikapumpen.